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EINLADUNG: Von der biologischen Wirkung zur Regulierung – wie können neue Ansätze in der Stoffbewertung helfen?

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Tübingen, den 10. 1. 2019

Einladung zu einem Workshop an der Universität Tübingen am 11. und 12. März 2019, Thema: „Von der biologischen Wirkung zur Regulierung: Wie können neue Ansätze in der Stoffbewertung helfen?“

Wann?
11. und 12. März 2019, 13:30 Uhr

Wo?
Universität Tübingen, Auf der Morgenstelle 3, Hörsaal N10

Kosten?
Die Teilnahme an dem Workshop ist kostenlos.

Anmeldung/Anmeldefrist?
Bitte melden Sie sich bis zum 25. Februar 2019 unter Nutzung des Anmeldeformulars (s. unten) per E-Mail oder Fax an in der
Geschäftsstelle des Netzwerks Wasserforschung Baden-Württemberg
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
E-Mail: info@wassernetzwerk-bw.de
Fax: +49 721 608-4 6497

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» Anmeldeformular

» Programmflyer Workshop Stoffbewertung

Neue Ansätze in der Stoffbewertung?

Bei der Bewertung des Risikos von Stoffen für die aquatische Umwelt werden derzeit in Wirktests vor allem apikale Endpunkte wie die Mortalität, die Immobilisierung von Organismen oder deren Wachstum und Fortpflanzung nach relativ kurzzeitiger Exposition gegenüber Einzelsubstanzen untersucht.

Wenig oder unberücksichtigt bleiben dabei spezifische sowie direkte oder indirekte Wirkungen von chronischen Belastungen. Diese können die Resilienz von Organismen beeinflussen und sich erst langfristig auf Populationen auswirken. Ebenso vernachlässigt werden Themen wie Mischungstoxizität, Pulsbelastung oder Effekte von Transformationsprodukten sowie Formulierungen.

Ob und inwiefern solche langfristigen subtilen Wirkungen den weltweiten Artenrückgang in aquatischen (und terrestrischen) Ökosystemen beeinflussen, ist wenig bekannt.

In dem Workshop sollen aktuelle Ergebnisse zu diesen Themenfeldern präsentiert und Möglichkeiten für ihre Integration in den Prozess der Stoffzulassung erörtert werden. Ebenfalls diskutiert werden soll die Eignung von in vitro-Systemen zum Nachweis organismischer Effekte. Dem Konzept der Adverse Outcome Pathways (AOP) soll besondere Beachtung geschenkt werden, da es in den USA bereits Eingang in die Stoffregulierung gefunden hat.

Weiterhin möchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit regionalen, nationalen und internationalen Vertreterinnen und Vertretern von Behörden diskutieren, welche Daten in Deutschland oder der EU berücksichtigt werden sollten. Das Themenfeld soll zudem im Kontext der gesetzlichen und ethischen Verpflichtung zum vorsorgenden Schutz von Mensch und Umwelt betrachtet werden.

Wir freuen uns, Sie in Tübingen begrüßen zu dürfen!
Prof. Dr. Rita Triebskorn (Universität Tübingen)
im Namen des Projekt-Teams von Effect-Net Wasser

Nähere Informationen zum Programm erhalten Sie » hier

Der Workshop wird vom Team des Projektes Effect-Net Wasser im Rahmen des Netzwerks Wasserforschung Baden-Württemberg veranstaltet und vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gefördert.
Bei inhaltlichen Fragen wenden Sie sich bitte an Prof. Rita Triebskorn von der Universität Tübingen, rita.triebskorn(ät)uni-tuebingen.de

Vorläufiges Programm

Montag, 11. März 2019
13:30 Anforderungen an die Stoffregulierung vor dem Hintergrund des Vorsorgeprinzips – Thomas Potthast (Int. Zentrum für Ethik in den Wissenschaften, Universität Tübingen)
14:00 Die Rolle von Transformationsprodukten bei der effektbasierten Bewertung von Stoffen in Umweltproben – Sebastian Buchinger (Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG), Koblenz)
14:30 Immunsystem-modulierende Eigenschaften von Umweltchemikalien – Helmut Segner (Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin, Universität Bern)
15:00 Kaffeepause
16:00 Nachweis von Mischungseffekten durch Effektanalysen in vitro – Beate Escher (Universität Tübingen, UFZ Leipzig)
16:30 In vitro-Tests zur Abbildung von Wirkungen in vivo – Manfred Frey (Hochschule Mannheim) und Simon Schwarz (Umweltbundesamt, UBA)
17:00 Adverse Outcome Pathways and Omics als Bindeglieder zwischen Effekten in vitro und in vivo – Rolf Altenburger (UFZ Leipzig)
17:30 Notwendigkeit von in vivo-Untersuchungen zur Risikobewertung von Metformin – Thomas Braunbeck (Projekt Effect-Net, Universität Heidelberg)
18:30 Abendessen in der Mensa
20:00 Veränderungen im Mikrobiom als Ursache organismischer Effekte – Tim Lachnit (Zoologisches Institut, Universität Kiel)
21:00 Ausklang mit Sekt bei Postern

Dienstag, 12. März 2019
09:30 Was tun, wenn der Biotest rotsieht? Wege zur Identifizierung stofflicher Ursachen für nachgewiesene Effekte als Schritte zu effektivem Management– Werner Brack (UFZ Leipzig)
10:00 Effektbasierte Methoden in der Bewertung von Abwässern und Oberflächenwasser – Fortschritte bei der Implementierung in die WRRL – Henner Hollert (Institut für Umweltforschung, RWTH Aachen)
10:30 Lücken in der Europäischen Stoffbewertung – Tamara Grummt (Umweltbundesamt, UBA)
11:00 Kaffeepause
11:30 Adverse Outcome Pathways as Elements in Regulation – Daniel Villeneuve (United States Environmental Protection Agency, US EPA)
12:00 Outcome of the SETAC-Workshop ‘Extrapolation of Effects Across Biological Levels: Challenges to Implement Scientific Approaches in Regulation’, October 2018 – Thomas Preuss (Bayer CropScience)
13:00 Mittagessen in der Mensa
14:00 Podiumsdiskussion mit NachwuchswissenschaftlerInnen
15:00 Ende der Veranstaltung

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» Programmflyer Workshop Stoffbewertung

Kontakt

Prof. Dr. Thomas Braunbeck
Aquatische Ökologie und Toxikologie
COS - Centre for Organismal Studies

University of Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 504
D-69120 Heidelberg

braunbeck@uni-hd.de
Tel.: +49-(0)62 21-54 56 68